Anaklia ist ein Luftkurort am Ostufer des schwarzen Meeres an der Grenze zu Abchasien. Unser Hostel ist der Knaller. Es ist wirklich ALLES kaputt, modrig und verschimmelt. Das Anwesen verströmt vergangenen Glanz aus jeder Pore. Was ein Mensch sauber halten kann gegen widrige Umstände, das ist allerdings alles tip-top. Die Damen des Hauses sind herzlich und hilfsbereit und die sieben weißen Katzen leben offensichtlich gern in diesem Garten.
Anaklia selbst ist auch….naja, beeindruckend. Das soll mal eine Riesennummer werden. Es noch nicht ganz fertig und dem Verfall schon wieder übergeben.
Heute haben wir es uns besorgt. Eine wunderschöne Wanderung mit Gummibeingarantie des Abends. 18 Kilometer, ca. 1300 Höhenmeter. Davon die ersten 700 auf den ersten zweieinhalb Wanderkilometern und der Rest unter gleißender Sonne bis zur Schnee-Grenze, da ist es wieder Erwarten Zeit für eine Jacke. Thorsten sammelt unsere Tagesschritte: 33 000
Eine wirklich schöne Wanderung, viel zu gucken, ein bisschen über Stock und Stein, aber moderat. Die eigentliche Wanderung startet hinter einer kilometerlangen Baustelle am Aufstieg zum Gletscher. Wer faul ist, lässt sich bis dort bringen. Auf dem Hinweg hat uns eine gute Seele aufgegabelt, den Rückweg haben wir uns nicht nehmen lassen und sind durch das Tal zurück gewandert. Auf dem Weg schmiss ein Bauer ein Ziegenfell über seinen Zaun auf die Straße, wenige Meter vor uns. Erkenntnis des Tages: Schmeißt jemand ein Ziegenfell ist es Glück, nicht getroffen zu werden.
Auf der Durchreise haben wir in Zugdidi den Bahnhof bewundert.
Der Nachtzug nach Tbilisi fährt ab Zugdidi, so kamen wir später nochmal zu einem kurzen Aufenthalt. Auch Zugdidi hat eine Straße der Friseure, eine Straße der Möbelhäuser usw. Direkt am Bahnhof liegt die Straße der Autowäscher und Sargverkäufer.
Mestia liegt auf ca. 1500 Metern über dem Meer und hat knapp 2000 Einwohner. Ein süßes Örtchen, eingebettet in die grandiose Natur des Welterbe Oberes Swanetien. 140 Kilometer von Zugdidi entfernt braucht der Kleinbus 3 Stunden, um in einer anderen Welt anzukommen. Einfach ein chilliger Ort zum Faul sein und Wandern.
Der Rucksack ist gepackt, wir nehmen Abschied von des Liebsten Lieblingstöchtern. 7 Stunden Verspätung. Naja, der Flughafen Dortmund ist ja auch ganz schön…wir sitzen in der Sonne, sehen Flugzeugen bei Start und Landung zu, holen uns einen Sonnenbrand und essen Plastiksalat aus dem Supermarkt ums Eck. Um 0:30 beziehen wir unser wunderbares Hostel im Zentrum von Kutaisi direkt am Fluss Rioni.
In jeder Stadt gehört ein Marktbesuch dazu. Hier ist er in einer maroden Halle untergebracht und bietet neben einheimischen Obst und Gemüsesorten auch lokale Spezialitäten.
Kutaisi ist die drittgrößte Stadt Georgiens, auf uns wirkt sie gemütlich.
Ein Ausflug nach Gelati kombiniert bei einer kleinen Wanderung bzw. einem großen Spaziergang Kultur und Natur. Das Weltkulturerbe ist von außen nicht der Knaller, von innen umso schöner. Vor allem die beschauliche, friedliche und entspannte Atmosphäre lädt uns zum Verweilen ein.
Wir wollen zum Okatse Canyon. Ein Taxifahrer bietet uns an, dort drei Stunden auf uns zu warten. Drei Stunden sind uns zu wenig und ein Taxi ist kein kleines Abenteuer.
Mitgliedschaften, Telefon und Internet, Handyverträge, Monatsfahrkarte, das Abo der geliebten Yogazeitung….alles muss fristgerecht gekündigt werden. Die Wohnung soll über eine Agentur vermietet werden. Eine wunderbare Gelegenheit, sich von Überflüssigem zu trennen. Es werden alle Dinge gespendet, verschenkt oder verkauft, die nach einem Jahr rumstehen auch nicht besser werden. Schon jetzt erschreckend, wie viel Zeug sich sammelt und wie wenig davon wichtig ist.