Ich werde krank und liege einen ganzen Tag schlafend im Bett. Deshalb fahren wir mit einem shared Taxi in sechs Stunden durch die Wüste nach Buchara statt in einem zehn Stunden Ritt mit Bus und Zug. Die Autos fahren mit Gas, beim Tanken müssen die Passagiere aussteigen.
Unser Zimmer ist hammergeil und
original aus dem 19. Jahrhundert. Wir wohnen im jüdischen Viertel und finden am ersten Tag nur mit Hilfe des Mobilen aus dem verwinkelten Gassengewirr heraus und spät am Abend wieder heim ins Märchenschloss. Das Haus gehörte einem reichen Menschen und stand nach dessen Auswanderung nach Amerika leer. Heute ist es ein heimeliges Hostel. Abends trinken wir im Innenhof auf der „Lümmelwiese“ noch einen gepflegten Tee zur guten Nacht.
Morgens durchstreifen wir die Sehenswürdigkeiten und den Bozori, den Markt. In der Halle für Nüsse, Trockenfrüchte und Gewürze lernen wir, dass eine Walnuss mit zwei getrockneten Weintrauben draufgelegt ein Snickers ist. Nein, keine verschrumpelten Rosinen, sondern weiche fruchtige dicke Dinger.
In der Mittagshitze ziehen wir uns zurück ins Gemach, es ist nicht auszuhalten. Des Abends trauen wir uns wieder raus und ich erliege einem kleinen Shopping Anfall, erstehe ein Kleidchen im lokalen Style und eine sooo schöne Hose, lasse mich dabei wahrscheinlich auch genauso schön über den Leisten ziehen und brauche beides nicht… naja, das Gepäck hat noch Luft nach oben. Die Verkäuferin und eine ihrer fünf Schwestern, die Schneiderin, managen den Laden und wir unterhalten uns über Mode und Männer.
In der Altstadt sehen wir ein paar Jungs mit schöner Tänzerin und Kameramann beim Videodreh. Später begegne ich ihnen nochmal und frage nach. Es handelt sich hier nicht um irgendwen, sondern um die in Usbekistan recht bekannte Sulola Band („ask the younger about jana jana, they know all“) aus Taschkent. Ich kenn Leute 😊. Ihr könnt sie in Bukhara auf der Straße erleben:
(Am 11.11. wurde das Video aufgrund verletzter Urheberrechte von YouTube gesperrt, fand die Sulolaband wohl nicht so gut, auch bei Euch bekannt zu werden.)
Abends essen wir am schönsten Platz der Stadt.