Der Ausflug mit dem „Zug in die Wolken“ katapultiert uns von 1200 Meter auf 4200 und zurück in 12 Stunden. Der Herr am Ticketschalter gibt Verhaltenshinweise, um Höhenkrankheit zu vermeiden: kein Alkohol am Vorabend und im Zug Kokablätter in die Backen schieben.
So erstehen wir ein Tütchen auf dem regionalen Markt und Koka-Caramelos (Kokablätter in Zucker eingegossen) noch dazu.
Früher fuhr der Zug von Salta bis nach Chile als eine der höchsten Bahnstrecken der Welt, heute startet er als reiner Touristenzug im 6000 Seelen Bergstädtchen San Antonio de los Cobres auf 4200 Metern Höhe, der Weg dorthin wird im Reisebus zurück gelegt. Die Landschaft ist, egal in welchem Verkehrsmittel, atemberaubend. Endziel ist das Viadukt „La Polvorilla“, 264 Meter lang und 63 Meter hoch.
Hat man zunächst nicht das Gefühl, dieser Ausflug wird ein spezielles Erlebnis, genügt ein Blick auf die Begleitfahrzeuge: eine Notfall-Ambulanz, zwei Begleitffahrzeuge für die Sicherheit und ein leerer, zusätzlicher Reisebus. Fünf Reisebusse mit Passagieren sind unterwegs, an Bord eines jeden reist ein Arzt mit. Auch im Zug gibt es Sauerstoff-Tanks. Mich ereilt ganz oben an der Endstation ein kurzer Anfall von „jetzt falle ich um“, bin ich aber nicht. Es hilft tatsächlich, sofort wieder drei Meter runter zu gehen. Oder es waren die Kokablätter. Am Gipfel der Endstelle wird großes Brimborium zelebriert. Die argentinische Flagge wird mit Begleitung durch die Nationalhymne gehisst. Ganz großes Kino, der Touri bekommt was für sein Geld. Herrlich. Der Mann hat gefilmt.
Die schöne alte Dame zählt 85 Jahre gelebtes Leben. Der Herr hat die Backen voll mit Koka und ich bin verliebt in ein Lamababy.
Die 1100 Kilometer von Iguazu nach Salta legten wir per Flugzeug zurück. Der Bus hätte 26 (!)Stunden gebraucht, der Flieger braucht nur 1 1/2 und kostet nur wenig mehr. Asche auf mein Haupt. Reisen mit dem Zug wird hier nicht (mehr) kultiviert.
diesen schönen Bericht habe ich noch vor dem Frühstück gelesen und der Tag hat ein „Leuchten“. Ich freue mich für und mit Euch, daß Ihr das erleben dürft.
Ich bin auch in das Baby Lama verliebt. Ich wusste nicht, dass sie so klein sind, dass man sie auf den Arm nehmen kann 🙂 🙂
ich bin begeistert von den Aufnahmen…diese Farben. Erinnert mich an unsere Schottland-Reise als mich die Schönheit emotional umgehauen hat ❤☀️⛰
Ich wäre ebenfalls in das Lamababy verliebt. Der Rest ist selbst in Fotos atemberaubend!!!