Der Neuseeländer spricht ein schnelles Englisch, bei dem mein Ohr erst Minuten nach dem netten Gespräch analysiert hat, was gesagt wurde. Wenn überhaupt.
Kulinarisch haben sie nix drauf, zumindest nicht in unserer Preisklasse. Fish and Chips gibt es überall und werden gerne konsumiert. Manchmal sind sie nicht nur fettig, sondern schmecken auch sehr gut. L&P ist Kultgetränk seit 1907. Und ja, der einheimische Wein schmeckt!
Bei Ebbe werden Herzmuscheln und kleine Muscheln gesammelt für den Eigenbedarf, und man angelt gern. Die kleinen Muscheln heißen Pipi. Vor dem Strand stehen Schilder, welche Mengen täglich gestattet sind. Wer nicht angelt oder sammelt, lässt es sich gut gehen.
Der Neuseeländer mag auch schicke Oldtimer.
Die Natur ist extrem, weil es einfach so viel davon gibt, und so wenige Menschen. Einzigartig ist sie außerdem, wie eine Mischung aus allem, was man kennt, aber mit Flora und Fauna, die es nur hier gibt.
In jedem kleinen Ort am Wegesrand gibt es mehr Second Hand als Neuware. Treasure shops, die hauptsächlich Zeug verkaufen, was bei uns auch die Flüchtlingshilfe nicht mehr annehmen wollen würde.
Super: jedes Dorf hat für den Durchgangsverkehr öffentliche und kostenlose, meist auch saubere Toiletten.
Alles wirkt sehr amerikanisch und überreguliert. Es gibt einen hysterisch wirkenden Drang, Tiere als Plage und Pflanzen als gefährdet zu sehen. Überall wird ordentlich Gift versprüht im Namen der Umwelt. Naja, warum sollte Politik hier zukunftsorientierter sein als bei uns, nur weil hier das andere Ende der Welt ist.
Vier Wochen Nordinsel. Natürlich gibt es Stimmen, die Südinsel sei viiieeeel schöner. Ja, auf der anderen Seite des Zaunes scheint das Gras immer grüner zu sein. Ich komme gern irgendwann wieder, um das heraus zu finden.
Unseren vorletzten neuseeländischen Sonnenuntergang erleben wir in Raglan.
Es war toll, trotzdem reicht es mir hier jetzt. Wir sind drei Wochen mit der Karre gefahren, und ohne ist Neuseeland auch nicht gut zu bereisen. Dazu war es hier sehr erholsam, eben Urlaub statt Reisen. Aber es ist auch wie Erleben aus der Dose. Jetzt freue ich mich wieder auf Kontakt zur lokalen Bevölkerung, öffentliche Verkehrsmittel und ein wenig Abenteuer.
Ach ja, unser Zelt können wir an unserem Abreisetag abholen. Ein wirklich hilfsbereiter Mensch hat sich für uns engagiert. Die Bearbeitung dauerte statt der sieben bis zehn Werktage nur einen satten Monat mit vielen Telefonaten und e-Mails plus zwei Wochen, die das Zelt vor uns im Land war. Erste Welt: lahmes, instabiles Internet, kein WLAN in Cafés und Hostels, und keiner zuständig.
Ich sitze mit einer Tasse Tee gemütlich auf der Couch und lese weiter die schönen Berichte. Es macht soviel Freude sie zu lesen, weil sie so wunderbar locker und flüssig geschrieben sind. Ich freue mich auf weitere Berichte und wünsche Euch noch viele schöne Erlebnisse.
wunderschöner Bericht und ein sehr schönes Foto von meinem Schatz. – Ich wünsche Euch noch viel schöne Erlebnisse.