Freitag in Oberhausen

Ca. 200.000 Einwohner hat die Stadt. 2000 von ihnen demonstrierten am Tag des globalen Klimastreiks. 1/100stel. Ist das peinlich wenig oder besser als nix?

Wer war denn alles da. Verdi ist immer und überall. Also die Senioren, der Rest muss ja arbeiten. „Wir wollen der Jugend zeigen, wir sind da ganz bei ihnen.“ Aha. MLPD, die Linke und die Partei, auch dabei.

Ich bin nicht gut zurecht und habe mich mit dicker Erkältung für ’ne Stunde aus dem Bett gepellt. Das Wetter lädt ein an die frische Luft! Da nörgelt man ja eh gern mal an allem rum, weil alles doof ist mit dem dicken Kopf. Es sei mir also verziehen. Und ja, es ist ja toll, das überhaupt das Thema mal angestoßen wird.

Wer ist mit dem Auto gekommen? Warum läuft hier so viel Markenware herum? Wie viele von Euch wohnen in einem Haushalt, in dem jedes Familienmitglied ein Auto fährt und mindestens eines davon Ausmaße hat, die für eine Wüstensafari angemessen sind, aber nicht für die A516? Aber hey, kein Diesel. Der wurde für den SUV verschrottet. Wer von Euch kauft neuseeländische Bioäpfel im besten Bioladen des Ruhrgebietes, wo man auch alles unverpackt bekommt, der aber leider nicht in der eigenen Stadt angesiedelt ist? Wer fährt mit dem Auto zur Fitnesskette, um sich dort auf ein fest geschraubtes Rad zu schwingen? Wer versucht gar nicht erst, die Karre Mal stehen zu lassen? Wer macht auf vegan und kauft fragwürdige Mortadella Nachbauten und die in Folie geschweißte Bio Gurke? Fragen über Fragen.

Naja, ich will nicht unken und geh einfach wieder ins Bett, mich auskurieren, dann wird auch die Laune besser. Und bestimmt finde ich dann voll gut, das 1/100 der Menschen meiner Stadt fürs Klima auf der Straße waren. Auch wenn da Luft nach oben ist.

Es gibt übrigens kein Problem, was nicht mit einer Avocado zu lösen wäre. Die ist nicht Öko und nicht Fair, aber sehr lecker.

6 Gedanken zu „Freitag in Oberhausen“

  1. Ja, ich fliege. Zu oft. So ist das Leben, Mal ist man ein guter Mensch und ein andermal ein Arsch. Schöne Weihnachten Euch.

  2. Letztens bei C&A.
    Von ca 8 Kunden an der Kasse hat die Hälfte auf eine Tüte verzichtet. Entweder hatten sie einen Beutel dabei oder sie nahmen die Einkäufe unter den Arm. Da war ich positiv überrascht. Es tut sich etwas.
    Naja, da ich schlecht mit Veränderungen umgehen kann,
    hab ich mir eine Tüte geben lassen. ..
    Anke, gute Besserung für dich

  3. …hey Anke, bleibt noch zu fragen, wer von den Leuten so alles mit dem Flieger um die Welt jettet ;)- aber nix für ungut, berechtigte Fragen, aber 2000 die ein Zeichen setzen sind gut- Markenklamotten hin oder her, 12000, wie in meiner Stadt natürlich noch besser, aber es ist ein Anfang und nicht jeder ist perfekt, es geht darum, die Politik wach zurütteln und dann ist es natürlich super, wenn jeder einzelne darauf achtet, dass sein CO2- Fußabdruck nicht allzu groß wird und dass muss jeder einzelne Mensch mit seinem Gewissen vereinbaren- ob er nun aufs Fliegen verzichtet, aufs Auto, oder auf Fleisch! Ich denke, es ist schon viel passiert im Bewusstsein der Menschen, ich glaube da findet gerade ein echter Wandel statt- dank Fridays for Future-nur muss der noch bei den Politikern stattfinden und da zählt jeder der auf die Strasse geht, ob in Nike-Turnschuhen oder mit dickem Kopf, also schön, dass du dich aus dem Bett gepellt hast!

      1. Guten Abend Anke. Deine Aussage das die Flieger entschuldigt sind kann ich nicht nachvollziehen. Bist du selbst etwa Vielflieger oder wie kommst du zu so einer Aussage? Andreas

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