Es fährt ein Frachter mit Passagierkapazität. Es gibt keinen Fahrplan, das Schiff kommt und fährt – oder auch nicht.
Heute soll es um 1 Uhr nachts in Baku ankommen und wir sollen zum Hafen, am besten sofort, sagt unser Hostel Guy Murat. Bereits morgens hatten wir online Tickets gekauft und wähnten uns gerüstet…
Zunächst wollen wir mit dem Bus los, ein Taxi soll uns samt Gepäck zum Busbahnhof bringen. Der Fahrer macht uns ein faires Angebot und wir zollen unserem Alter Tribut und wählen für die 70 Kilometer die bequeme Lösung. Gott sei Dank. Denn als wir am Fährhafen ankommen und der Beamte uns nach dem Passport fragt, liegen diese noch im Hostel an der Rezeption. Wir sprachen noch darüber: ja, Dokumentenmappe ist griffbereit, wie ist denn das mit der Ausreise, blabla. Nur nachsehen, ob die Dokumente auch in ihrer Mappe sind, das haben wir verpennt.
Die bequeme Anreise per Taxi lässt Zeit genug, das Hostel schickt ein Taxi los mit unseren Pässen, die nach einer guten Stunde bei uns ankommen. Der Fahrer ist ein Schlitzohr und verlangt mehr Geld als ausgehandelt.
Guter Dinge fragen wir uns durch zum Büro der Schiffsgesellschaft. Und erfahren, unsere Online Tickets sind keine Tickets, sondern eine Option auf ein Ticket. Aber der Kahn ist voll belegt und in dieser Nacht gibt es keinen Platz mehr. Oder vielleicht doch, ein Truck hat Probleme…die kann er leider lösen. Unsere online Tickets in ein echtes aus Papier zu tauschen dauert weitere Zeit. Es soll ein Hotel geben: 1 Kilometer, ein dreistöckiges Gebäude hinter einem weißen Zaun, nicht zu verfehlen. Das mag bei Tageslicht so sein, es ist stockduster.
Ein Taxifahrer vom Hafen gabelt uns auf, er will uns zum Hotel bringen. Wir meinen, er weiß, wo das Hotel ist und er meint, wir wissen, wo wir hin möchten. Nach einigen Minuten “ Hotel?“ – „Hotel!“ – „Hotel!?“ versuchen wir, ohne gemeinsame Schnittmenge in der Sprache, das Missverständnis zu lösen. Mit telefonischer Unterstützung unseres Hostel – Murats bringt er uns zurück nach Baku. Dort müssen wir nochmal das Taxi tauschen.
Nachts um halb 2 sind wir wieder in unserem alten Zimmer. Wir versuchen es dann mit dem nächsten Frachtschiff nochmals…
Erkenntnise des Tages:
- Pässe vergessen ist total blöde.
- Taxifahrer sind überall auf der Welt Schlitzohren.
…oh wow…so viele Wirrungen, wie gut, dass ihr genug Zeit habt, da kommt es ja nicht so drauf an, ob ihr das Schiff 1-2 Tage später nehmt. Und wie gut, dass nicht alles glatt läuft, am Ende sind dass doch die allerschönsten Geschichten. Na dann weiterhin gute Reise!
Liebe Silke,das meinst Du. Das nächste Boot fährt in fünf Tagen oder zwei Wochen, man weiß es nicht. Ich würde das fatalistisch aussitzen bei Meeresrauschen und Tee, Dein Bruder hat eher Termindruck und Reisefieber. So werden wir vielleicht fliegen. Euch einen schönen Urlaub!!! Mach am 24. mal Hangout an.
Mega… Anke macht, wovon viele träumen und sich nicht im Ansatz trauen. Mich eingeschlossen… Danke das wir ein bißchen mitreisen dürfen und tolle Bilder sehen.
Ich danke fürs Lesen lieber Kollege
🙂 so muss das. … ohne solche Geschichten wäre es doch nur halb so schxxx oder schxxx, ach oder einfach halb so schön. … mir gefällt diese Geschichte sehr 😉
wie geil dass ihr das mit dem Frachtschiff probiert… ich habe schon oft darüber gelesen und es waren immer tolle Abenteuergeschichten