Buenos Aires! Wir landen um 1.00 in der Nacht, das Appartement erwartet uns erst am nächsten Morgen. Wie viele andere auch rollen wir die Isomatte im Flughafen aus. Touristen wie wir, Spätankommer oder Frühflieger. Und einige Menschen wohnen auch hier.
San Telmo, unser Stadtteil für die nächsten zwei Wochen, schläft noch.
Wir zockeln übermüdet durch die Gegend, trinken viel Kaffee und essen dazu medialunas dulces, süße Croissants. Irgendwann dürfen wir einziehen, und haben die hübscheste Wohnung in ganz Buenos Aires. Perfekt, mittendrin und doch weit oben über allem.
Hier sind wir in Südamerika angekommen. Chile gilt als sicherstes Reiseland hier. Viele Haustüren sind nicht verschlossen oder nicht abgeschlossen, es existiert aber immer nur eine Tür. Hier hat jedes Haus Gitter vor den Fenstern, und es gibt zwei Türen mit unterschiedlichen Schlössern, bevor man überhaupt im eigentlichen Treppenhaus ist. Ich gehe hier wieder zur (Sprach-)Schule. Dort unterschreibe ich, zu schellen und zu warten, bis man mich abholt. Aus dem zweiten Hinterhaus, durch drei abgeschlossene Haustüren hindurch. Die Schüler verlassen auch als geschlossene Gruppe samt Lehrer das Gebäude. Das erinnert mich an Managua in Nicaragua vor 25 Jahren. Egal was man tat, aber nie, nie, niemals die Tür öffnen für irgendwem, den man nicht kennt. Und kennst Du diesen Menschen, sei trotzdem auf der Hut. Kann ich mir vorstellen, dauerhaft zu leben mit so viel Misstrauen in die Welt? Ich glaube nicht, ich mag es sehr, ein wenig Naivität und den Glauben an das Gute im Menschen zu bewahren. Aber vielleicht ist es einfach völlig normal, wenn man hier lebt: Schließ ab!
Die Fería de San Telmo, jeden Sonntag. Flohmarkt, Kunst und Kitsch, Tango auf der Straße und Live-Musik, kleine Stände, die Mate Tee ausschenken. Die Touristen bummeln, die Einheimischen erstehen Antiquitäten.
Und Sonntag des Abends am 17. März, rasseln wir in die Prozessionen für den St. Patrick`s Day, den Día de San Patricio. Die sind anders, als sich der gemeine Europäer das vorstellt. Ein Grund, San Telmo zu lieben! Die Gruppe Trommler durchquert samt Tänzerinnen und einem Tänzer den Stadtteil im sanften Schritttempo. Auch wir schwingen, nachdem wir uns ein wenig zierten, das Tanzbein. Und werden prompt gelobt: muy bien!
Internet ist hier eine sehr langsame, instabile Sache, Spaß macht das nicht. Selbst das Bezahlen per Kreditkarte braucht in der Regel zwei Versuche, weil die Verbindung weg schmiert. Schon seltsam: Im Dschungel von Cherrapunjee ist das www besser als in Buenos Aires.
Yoga gibt es hier auch, und das Studio santelmo-yoga ist in zwei Minuten Fußweg zu erreichen, bietet Viererkarten und hat den schönsten Innenhof! Die kleine russische Kirche am Park ist im Abendlicht ganz besonders schön.
Der Blog wollte meine Nachricht nicht annehmen. Ich musste den Trick mit einer Mailadresse, die nie verwende, anwenden!
Huhu Susanne, irgendwas laüft gerade auch schräg mit wordpress…liebe Grüße