Salento ist nicht wo der Pfeffer wächst, aber der Kaffee. Ein kleines Städtchen, 1900 Meter hoch, ein zuckersüßer Platz im Zentrum, auf dem sich alles Leben abspielt.
Die 7500 Menschen leben von Kaffee, Forellenzucht und ein paar Touristen. Der öffentliche Personennahverkehr wird durch bunte Jeeps abgedeckt, und der Busbahnhof ist definitiv der Schönste, den ich bisher sah.
Wir kommen für das Valle de Cocora, in dem bis zu 60 Meter hohe Wachspalmen stehen und zum Wandern einladen. Die Wachspalme von Quindio ist der Nationalbaum Kolumbiens.
An Muttertag machen wir einen Tagesausflug nach Filandia. Filandia ist noch schöner als Salento. Oder nein, nicht schöner, aber authentischer. Salento hat die Artesania und ausländische Touristen, Filandia hat Restaurants und Cafés und wird heute, am Feliz día de Mama, von kolumbianischen Besuchern frequentiert. Großes Kino. Fein gemacht mit der Familie flaniert man um den Platz. Die Herren brettern sich einen in der ersten Kneipe am Platze, die Kinder werden im „Karussell“ glücklich, das von Hand geschoben wird oder mit einem Foto vor dem Esel aus Plastik. Die Kirche ist den ganzen Tag geöffnet und gut besucht, und ein Herr ist mit dem Pferd da und hat es vor dem Kirchenportal angebunden.
Schöne geruhsame Tage. Der Bus wird uns morgen nach Medellin bringen, 300 Kilometer in acht (8!) Stunden. Naja, die Seele reist ja langsamer als der Körper, sagt der Indianer. Das kann hier nicht passieren.
Nicht jedes Tier auf dieser Welt ist ein Schönes, aber sollte diese Raupe ein Schmetterling werden, nehme ich alles zurück.