Diesmal also Urlaub, nicht Reise. Mit der Mama. 79 Jahre jung und schlecht zu Fuß. Das liegt an mehreren kleinen Schlaganfällen mit bösen Stürzen auf die Knie, das Gehirn ist jung, die Lebenslust auch.
Ein Urlaub in Zeitlupe, jede Bank am Wegesrand wird auf Bequemlichkeit geprüft. Der Radius, der zu erlaufen ist, liegt bei ca. zwei Kilometern.
Wir geben uns Mühe. Eine versucht sich im unbesiegbar sein und eine entdeckt die Langsamkeit. Das fällt beiden schwer und tut beiden gut.
Was mir erst an Tag 6 auffällt: ich sehe keinen anderen Menschen in dem Alter auf dieser Insel durch die Stadt latschen, im öffentlichen Bus sitzen, auf der Fähre nach Porto Santo auf dem Sofa lümmeln, Bier trinken, im Restaurant frischen Fisch genießen, in der Weinbar ganz Madeira probieren. Die Füsse ins Meer halten mit gekrempelter Hose, durch die süßen Boutiquen stöbern, das Gesicht in die Sonne halten und, wenn die zu beobachtenden Menschen nichts hergeben, den blumigen Rafik Shami lesen.
Für meinen offenen Blick muss sie erst einknicken und schlapp machen, mitten am Tage und Besorgnis erregend. Etwas mehr Zeit wäre schön, sich zu üben im Tempo, das den Protagonisten gerecht wird.
Hallo Anke, sehr schöner Zeilen wie immer.
Bin nachdenklich
dazu muß es dann auch einen Kommentar von der Mama geben. Ja, die ist alt geworden aber immer noch interessiert an vielem und hat die Ferientage auf Madeira mit Töchterchen sehr genossen. Danke, mein Kind, für Deine Geduld, es waren wunderschöne, gemeinsame Tage.
❤️
Der etwas andere Urlaub….. Entschleunigen muss auch gelernt sein…Ich hoffe Ihr könnt es trotzdem genießen. Anna