Für eine Woche Yoga Unlimited im Surfparadies Canggu.An jedem Tag der Woche werden neun Klassen zu je 90 Minuten angeboten. Von Aerial bis Yin ist alles dabei, die amerikanisch geprägten Stunden sind durchweg recht anstrengend. Schweißtreibend ist bei 30 Grad und ordentlich Luftfeuchte sowieso jede Bewegung. Natürlich übertreibe ich die ersten beiden Tage völlig, besuche je drei Klassen und hänge am Folgetag mit Muskelkater und Kopfschmerzen in den Seilen. Macht nix, nach Frühstück und Strandspaziergang klappere ich erfolgreich das örtliche Modeangebot ab. Ihr wisst, ich habe eine ausgeprägte Affinität zu Textil 🙂
Abends schaffe ich dann doch noch die Yin Stunde und werde anschließend unyogisch abtrünnig mit einem Bier, das lindert auch schlagartig die Kopfschmerzen…
Ich genieße es sehr, ein paar Tage dem Yoga und meinem ureigenen Rhythmus zu verfallen.
Der Unterricht findet auf Englisch statt. Nach den ersten schüchternen Tagen in den hinteren Reihen nutze ich die Chance, meine Sprachkenntnisse zu pushen und lege meine Matte weiter vorn aus, dann verstehe ich die Ansagen auch beim tropischen Regenguss aufs Bambus- und Blechdach.
Das Publikum ist international, aus Amerika, Deutschland, England, Frankreich, Kanada, Portugal, Russland, Schweden, Spanien, Thailand… die meisten bleiben drei bis vier Wochen.
Das Yogahaus bestätigt relaxed und sympathisch jedes Vorurteil. Ein veganes Restaurant mit großer Auswahl macht auch Raw Veganer glücklich, jede mögliche Allergie wird schon im Vorhinein berücksichtigt. Am schönsten finde ich den plakativ berworbenen Saftshot aus Katzengras, der ein Kilo frische Früchte ersetzen soll. Im Garten wächst mit Permakultur alles mögliche und es gibt eine eigene Wurmaufzucht Station. 200 Meter zum Strand , der fest in des Surfers Händen ist und ein eigenes Spa runden das Angebot ab. Vom Dorm bis zum Poolbungalow gibt es Unterkünfte. Würde ich wiederkommen? Auf jeden Fall! Und eine Woche ist natürlich viiieeel zu kurz, da wird man ja gerade erst warm. 😊
Der Strand ist top, die Fischerbuden bunt, auch hier sprühen die Künstler gerne. Wie überall auf Bali stehen hier kleine Opferschalen, gefüllt mit duftenden Blüten und kleinen Snacks wie Bonbons oder einem Stück gegrillten Mais. Am Strand, vor jedem Geschäft, in jeder Bar, an der Straßenecke…die Balinesen bedanken sich für die ercolgreich getätigten Ernten, Fischfänge, Geschäfte und erbitten göttlichen Beistand für die Kommenden.
Canggu selbst ist nicht schön und die Straßen sehr voll. Hier ist man, weil man surfen will. Und Oder Yoga praktiziert. Und das lässt es sich vortrefflich.
War das unyogische Bier ein Bali Hai?
Bintang 🙂