Die Hauptstadt hat zwei Gesichter. Am ersten Tag erkunden wir eine vergammelte sowjetische Stadt, am zweiten flanieren wir
in einer lebendigen Metropole. Beides innerhalb eines überschaubaren Radius um die Innenstadt. In Kirgisien gibt es trotz Verbotes noch den schrecklichen Brauch der Brautentführung, da mutet es seltsam an, wie pompös die Limousinen und die Hochzeitssäle sind. Findet ein Typ Dich gut, entführt er Dich mit Hilfe seiner Kumpel. Die Gesellschaft trägt das mit, und weigert sich die Frau, wird sie gesellschaftlich geächtet. (Mehr dazu im absolut empfehlenswerten Buch „Sowjetistan“). Das gelbe Ufo ist der kirgisische Staatszirkus.
Bishkek Dordoi, mit ca. 100 Hektar einer der zehn größten öffentlichen Märkte weltweit und völlig verrückt. 24.000 bis 30.000 Seecontainer bilden das Herzstück des Basars. Im unteren befindet sich der Verkaufsstand, im oberen die Lagerfläche. Ein zweiter Teil des Marktes gehört dem Großhandel, der chinesische Waren nach Kasachstan, Russland und Usbekistan verteilt. Eine Containergasse mit Banken wickelt die Transaktionen ab. Und war der Basar in Osh schon unglaublich, dann zeigt Dordoi, was Konsum in Reinform wirklich bedeutet.
Wir kommen kurz vor Feierabend und fangen eine ganz besondere Atmosphäre ein.