30 Stunden ÖPNV

Unsere nächste Destination ist Darjeeling…

Ein E-Tuktuk bringt uns die 16 km von Bodhgaya zur Bahnstation in Gaya. Unsere entspannteste Fahrt in Indien. Das Ding ist unter den motorisierten Verkehrsteilnehmern das Langsamste, es gibt keinen Grund zu Hupen. Und weil der Fahrer konsequent Links bleibt, werden wir auch nicht angehupt. Eine pröttelige Sightseeing-Stunde.
Der Personennahverkehrs-Zug nach Patna stemmt 90 km in drei Stunden. Wer bei uns täglich zur Stoßzeit mit der DB zur Arbeit rollt, stelle sich vor: zwei Züge vor Deinem fallen aus und dann kommt nur eine Coladose, aber alle wollen rein. Der Inder erträgt das stoisch, wir auch. Im Laufe der drei Stunden wird es immer voller. Endstation: alle stehen auf einmal auf, quetschen und drängen gleichzeitig zur Tür, und von draußen wollen schon alle rein. Man macht mit oder bleibt unfreiwillig drin.

Ein Abendessen unter einem plärrenden TV und ein junger Mann fragt uns begeistert, ob wir in Deutschland Bananen haben und welcher Religion wir angehören, denn Moslems mag er nicht. Nicht nur der besorgte Bürger, auch der besorgte Hindu hat einen Sockenschuss.
Der Capital Express bringt uns ab 23 Uhr in 13 Stunden 600 km weiter nach Siligury. Mit Liegewagen, Aircon und Bettwäsche ruckeln wir durch die Landschaft.
Mit dem Sammeljeep bewältigen wir die letzten 80 km in die Berge nach Darjeeling auf 2200 Metern. Dusche, Essen, Bett und ein Filmchen unter zwei Wolldecken gekuschelt. 35 Grad in Bodhgaya, 12 Grad in Darjeeling, da darf man frieren.

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