Sammelbecken der Skurrile.
Wir werden einquartiert in Lena 2, Bambus-Bungalows am Strand, von Security bewacht. Sie sind ca. 15 Minuten Fußweg vom Haupthaus entfernt. Am Strand entlang, ohne Licht, mit Überquerung zweier kleiner Kanäle. Bei Flut wird es knapp mit dem Laufweg. Zwischen Lena 1 und Lena 2 steht eine verlassene Bungalow Anlage.
Im Bungalow hängen die Hausregeln:
Bitte nicht durch das Gelände hinter den Bungalows bis zur Straße gehen, der Nachbar reagiert da sehr aggressiv.
Bitte nicht rechts der Bungalows den Weg nutzen, dort wohnt ein Mensch mit mental illness, der sehr seltsam ist und komisch reagiert.
Bitte nicht als Frau alleine den Weg über den Strand benutzen. Es gab schon Vorfälle, und es ist zu bedenken, die indonesische Gesellschaft ist eine männlich dominierte.
Ich beschließe, drei Tage nett zu sein zum Liebsten. Sonst lässt er mich noch hier sitzen und ich verhungere im Bungalow, aus dem es keinen Ausweg gibt….
Hier schleppt unser Guide eine weitere Touristin an, die Gott sei Dank woanders wohnt und uns nur des Tags begleitet. Dabei zieht sie konsequent an unseren Nervenenden. Sie hat großen Mitteilungsbedarf, zu allem was zu sagen, alles schon gesehen, weiß alles, und das auch noch besser, Ironie ist ihr fremd.
In Lena 1 wohnt ein Holländer. Schwerhörig und ohne Hörgerät, erzählt er halt lieber. In epischer Breite, das dieses Foto bei einer Sonneneinstrahlung von 28 Grad entstanden ist. Und die anderen Bilder kann er dann eigentlich auch noch eben zeigen…Er möchte unseren Reiseleiter Rian wiederholt überreden, das er gar nicht von der Insel Flores kommt, sondern von den Molukken, denn das sieht er ganz genau. Am Gang, an der Mimik und der Gestik, da macht ihm keiner was vor, die Gesichter der Molukken kennt er.
Mit uns wohnt in Lena 2 ein alter Mann mit echter Einsiedler-Ausstrahlung, der immer ein wenig vor sich hin erzählt.
Neben dem Guesthouse liegt eine schicke Yacht vor Anker, vor einem ebenso schicken Holzhaus am Strand. Das gehört angeblich reichen Chinesen, die aber nicht vor Ort sind. Es passt hier überhaupt nicht hin und deshalb so gut in diese schräge Kulisse.
Vor dem Guesthouse befindet sich ein kleiner Laden. Ein sehr kleiner Laden. Es gibt Wasser, Bier, Trockennudeln, Kekse und Seife. Hier sitzen fünf alte Männer auf dem Boden, und betritt man den Laden, steht man in ihrer Mitte. Keiner sagt was, alle gucken. Doch wenn man grüßt und seine Wünsche äußert, wird man sehr nett bedient.
Am letzten Abend ist totaler Stromausfall und es ist nicht dunkel, sondern tiefschwarz. Mit einer kleinen i-phone Lampe im Glas wird unser Essen beleuchtet.
Dieser Artikel muss ohne Bilder auskommen 😉
Schön, das du alles mit Humor nehmen kannst!
bissel spooky
na – Ihr erlebt ja was!